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Der Minister musste beim Rettichessen passen

Das lief anders als geplant: Nicht Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, sondern Landtagsabgeordneter Otto Hünnerkopf war der Star beim 24. Albertshöfer Rettichessen in der Mainlandhalle. Hünnerkopf, der am Vortag seinen 59. Geburtstag feierte, hatte am Montagnachmittag die Nachricht von der Erkrankung des Agrarministers erhalten und sprang als Redner in die Bresche.

„Ich kann den Minister zwar nicht ersetzen, aber ich versuche, ihn würdig zu vertreten“, sagte Hünnerkopf bereits am frühen Abend bei der Besichtigung eines „Albertshöfer Musterbetriebes“. Hier hatte man sich freilich, ebenso wie später in der gut besuchten Gartenlandhalle, auf die Präsenz des hohen CSU-Politikers eingestellt.

Bezirksrätin Christine Bender lobte die Albertshöfer Gärtner über den grünen Klee. Man verstehe es hier nicht nur das „Moderne und Innovative“ zu fördern und zu präsentieren, sondern auch das „Traditionelle“ hochzuhalten. Hünnerkopf versprach, dass er die Sorgen und Probleme der Albertshöfer Betriebe in München vorbringen werde.

In seiner knapp 45-minütigen Rede, die zum Teil auch ein Stenogramm aus Sicht des Ministers war, erwähnte Hünnerkopf zunächst die Vielfalt Unterfrankens. Die Gemeinden Albertshofen, Segnitz sowie der Kitzinger Ortsteil Etwashausen seien Zentren im unterfränkischen Gemüseanbau. „Erzeuger und Vermarkter arbeiten hier sehr effizient zusammen“, sagte der Abgeordnete und rief dazu auf, doch Möglichkeiten zu suchen, um „die Bewässerung zu optimieren“. Sehr ausgeprägt sei auch der Erwerbs-Obstbau. Darüber hinaus gebe es in Unterfranken die meisten Zierpflanzenbaubetriebe Bayerns.

Hünnerkopf streifte die Herausforderungen für den Gartenanbau, wo sich die bayerischen Betriebe stets den vielfältigen Herausforderungen der freien Marktkräfte stellen. Niedrigpreisphasen, steigende Gestehungskosten und sich weiter verschärfende Umweltauflagen beeinflussten die Rentabilität der gärtnerischen Produktion. Derzeit investiere man drei Millionen Euro für die Forschung im ökologischen Gemüsebau. Die aktuelle Lage in der Landwirtschaft sei äußerst schwierig. So wirke sich die globale Finanz- und Wirtschaftskrise auf alle Produktbereiche negativ aus.

Weitere Themen des Vortrags, der immer wieder durch Beifall unterbrochen wurde, waren unter anderem das Erosionsgefährdungs-Kataster, die eingeleiteten Sofortmaßnahmen der Bayerischen Staatsregierung in Bezug auf die Agrardieselbesteuerung, die künftige Gestaltung der EU-Agrarpolitik, das neue Bayerische Wassergesetz, die baulichen Anlagen in Wasserschutzgebieten, die Hochwasserschutzgebiete oder etwa die vielen Herausforderungen im ländlichen Raum.

Auch etliche Zahlen nannte Hünnerkopf. So lägen derzeit die Investitionen für Flurneuordnungen und Dorferneuerungen bei insgesamt 130 Millionen Euro, die mit 80 Millionen Zuschüssen bedacht würden. Seit 1986 würden private Vorhaben der Dorferneuerung in Höhe von 46 Millionen ausgeführt.

„Die Vielfalt in der Landwirtschaft sowie im gewerblichen und industriellen Bereich haben uns sehr stark gemacht“, resümierte der Abgeordnete. „Wir sind ein Landkreis, der bestens aufgestellt ist.“